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Episode: #1 - .NET MAUI, Cross-Plattform und Unternehmertum – Insights von André Krämer

Gast: André Krämer
veröffentlicht: 25. Feb 2025
Dauer: 01:15:00

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Das Transkript der Episode

Felix (00:06)

Hi und herzlich willkommen zu Beyond Code Podcast. Mein Name ist Felix Becker und ich freue mich heute wieder gemeinsam mit euch auf eine Interview-Podcast-Folge rund Technologie und den Stories Beyond. Heute mit André Krämer André ist zwölffacher Microsoft MVP. ist Public Speaker auf unterschiedlichen Konferenzen. Er ist Autor von drei Büchern. Das letzte Buch im November 2024 veröffentlicht, also brandneu. Cross-Plattforms Apps mit .NET MAUI entwickeln mit C-Sharp für Android, iOS, MacOS und Windows in der zweiten Auflage. Er ist ebenfalls Autor von unterschiedlichen Fachbeiträgen in unterschiedlichen Magazinen rund das Thema .NET. Er ist Trainer und Video-Kursautor, hat über 30 Kurse veröffentlicht und ist Gründer und CEO von Quality Bytes. Er ist Familienvater von drei Kids und was ich sagen kann, ein langjähriger Freund von mir. André, herzlich willkommen zu Beyond Code. Schön, dass du da bist.

André Krämer (01:08)

Ja, hallo Felix und ich freue mich, dass ich hier sein kann.

Felix (01:12)

Super. Wie machst du das in deinem Leben? Ich habe jetzt hier eine Riesenliste an Vorstellungen gehabt. Wie kriegst du das zeitmanagementmäßig organisiert? Ist ja ein Wahnsinn.

André Krämer (01:21)

ist natürlich eine ganze Menge. ist ja so, das habe ich ja nicht alles dieses Jahr gemacht, sondern wie man an meiner Frisur sieht oder vielleicht auch nicht sieht, wenn man den Podcast nur hört. Ich bin schon klein wenig älter, jetzt gehe also, habe die Mitte 40 jetzt geknackt bedeutet also, das habe ich innerhalb der letzten Jahr 25 Jahre so gemacht. Ansonsten denke ich aber der der Schlüssel dahin ist einfach, dass man für das, was man macht, unheimlich viel Leidenschaft empfindet. Und ich denke einfach, ich habe genau den richtigen Beruf. gefunden und dementsprechend haben wir diese Dinge, die ich dort gemacht habe, auch enorm viel Spaß gemacht.

Felix (01:55)

Super. Also Spaß ist das Entscheidende. Spaß ist der Motor, der einen vorantreibt. Bevor wir jetzt starten, wollen wir so bisschen deine Roots nochmal oder deinen Ursprung. Wo bist du gestartet? Du bist als Entwickler gestartet. Wie viel von dem hast du noch? Wann hast du das letzte Mal Code geschrieben und was für ein Code war das?

André Krämer (02:15)

Wann habe ich das letzte Mal Code geschrieben? Letzte Woche habe ich ein Videotutorial für Entwickler.de aufgezeichnet. Das war eine kleine .NET MAUI-App. Allerdings war das Demo-Code, den man zum Lehren zeigen. Der letzte produktive Code, der irgendwo dann auch mal live ging, schwer zu sagen. würde sagen, irgendwann letztes Jahr habe ich punktuell bei meinen Mitarbeitern bisschen mitgeholfen. Aber wirklich selber größere Features. Das dürfte jetzt schon ein, zwei Jahre her sein.

Felix (02:46)

Ja, aber du schreibst noch Code, weißt noch, wie es geht. Sehr schön. Bevor wir einfach da noch mal tiefer reingehen in deine aktuelle Position, du bist als Entwickler gestartet, warst dann Freelancer und bist mittlerweile Gründer und CEO von Quality Bytes. Was war denn für dich der entscheidende Moment oder dieses Ding, das sich gesagt hat, ich gehe jetzt aus dem Angestellten-Dasein heraus und ich mache Freelancer?

André Krämer (02:49)

Ja.

Felix (03:15)

Was hat dich dazu bewegt oder wie kam das?

André Krämer (03:18)

Also der Wunsch, irgendwie selber was zu machen, der war eigentlich schon seit der Schulzeit da. Ich hab damals in der zwölften Klasse gedacht, Mensch, das ja eine super Idee, ich mach mich irgendwann mal selbstständig, wollte das damals mit einem Kumpel zusammen machen und wir wollten irgendwie Computer zusammenbauen und dann verkaufen. Was wir zum Glück nicht gemacht haben, weil der Markt dafür, glaub ich, nicht mehr ganz so groß ist, seitdem du überall von der Stange kaufen kannst. Also bin ich dann erstmal ganz klassisch in ein Angestelltenverhältnis gegangen, hab mit Hardware angefangen, bin aber relativ schnell dann in die Softwareentwicklung reingekommen. Und... Ja, dieser Wunsch, selber was zu machen, der hat nie wirklich aufgehört. Ich wollte das tatsächlich die ganze Zeit immer irgendwie machen. Aber wie es so ist im Leben, man hat immer den Eindruck, ist immer der falsche Zeitpunkt dafür. Es gab immer was, entweder Kinder geboren oder man hat gerade ein Haus gebaut, denkt sich, Mensch, ist jetzt irgendwie, sollte man kein Risiko eingehen, macht man lieber mal nicht. Der ausschlaggebende Punkt war irgendwann, dass ich gemerkt habe, im Vergleich zu meinen Kollegen brauchte ich relativ wenig Führung durch meine Führungskraft. Mit der Führung, die ich bekommen hab, war ich dann auch häufig gar nicht so einverstanden, weil ich ganz andere Karriereziele hatte als das, mein damaliger Teammanager für mich gesehen hat. Und dann hab ich mir gedacht, das möchte ich einfach nicht mehr, dass jemand anders so über meine Zukunft bestimmt, über das, ich jeden Tag mache. Und dann hab ich gesehen, okay, die einzige Möglichkeit dazu ist halt, mich selbstständig zu machen. Und hab damit dann die Entscheidung getroffen, erst mal als Freelancer zu starten.

Felix (04:43)

Okay. Und das heißt, das war dann irgendwie jetzt die Sache, das, was ich bekomme als Führung, brauch ich nicht. Ich kann das selbst besser. Ich gehe in die Verantwortung. Ich werde selbstständig. Wenn jetzt sagst Freelancer und jetzt bist du quasi CEO oder Geschäftsführer von der GmbH, wie ist das denn unterschiedlich? Was unterscheidet denn den Freelancer? Oder was waren da deine Tätigkeiten? Wo warst du da unterwegs? Und wie unterscheidet sich das zu dem, was du jetzt aktuell machst?

André Krämer (05:15)

Als Freelancer hatte ich eine absolute Expertenrolle inne. Das bedeutet also, ich habe mich auf diesen ganzen Technologiebereich dort nettspezialisiert, hatte das vorher schon viele Jahre lang in diversen Unternehmen gemacht. Und habe im Endeffekt dort drum herum Dienstleistungen verkauft. war am Anfang, als externer Entwicklungsleiter tätig bei Unternehmen, als externer Softwarearchitekt. Das hat sich dann später weiterentwickelt in diesem Bereich. Schulung und Beratung, weil ich gemerkt habe, dass mir unheimlich Spaß macht, ja, nicht nur selber Software zu schreiben, sondern darüber zu sprechen, anderen Leuten zu erklären, wie sie das optimieren können. Und dementsprechend tief war ich auch damals in der Materie drin, weil du halt natürlich, wenn du als Experte vom Kunden gebucht wirst, dann musst du auch Expertenwissen haben und irgendwie mehr kennen als das, was, weiß ich nicht, den neuesten Blogbeitrag auf den Microsoft DevBlogs lesen kannst. Irgendwann habe ich dann gemerkt, dass während dieser ganzen Beratungstätigkeiten, die ich da gemacht hab, immer mehr Anfragen kamen, wo es hieß, du hast uns jetzt erklärt, wie das Ganze funktioniert. Wir würden das auch super gerne umsetzen, aber wir hatten gar keine Zeit, zu machen. Kannst du das nicht für uns machen? Also kamen dann irgendwann wieder Projektgeschäfte mit dazu, ich ja viele Jahre davor eigentlich gar nicht gemacht hatte. Und das wurde irgendwann so viel, dass ich das allein nicht mehr konnte. Also hab ich dann erst mal einen Mitarbeiter eingestellt. Dann hab ich noch einen Freelancer mit dazu geholt. Da waren wir also irgendwann zu dritt in der Entwicklung. Und dann kam, im Endeffekt kam es dann so, dass ich mich mit einem Freund unterhalten habe, der gesagt hat, Mensch, was du gerade machst, das solltest du eigentlich in einer viel größeren Art und Weise aufziehen. Und ich habe mich am Anfang noch so bisschen geziert, weil ich dachte, du, ich müsste dann ja eigentlich diese Expertenrolle verlieren und auch eine ganze Menge an Unternehmeraufgaben ausführen. Da sehe ich mich gerade nicht. Ich sehe mich nicht im Vertrieb. oder im Marketing, sondern ich hab eigentlich nur Spaß an Technik. Auf jeden Fall. Wir haben das Gespräch noch ein bisschen weitergeführt und am Ende des Tages hab ich gesagt, Mensch, das passt. Es kam außerdem gerade noch ein neues großes Projekt mit rein, was definitiv zu groß für mein Einzelunternehmen war. Denn du darfst ja nicht vergessen, wenn du Freelancer bist, bist du in der Regel ja irgendwie Einzelunternehmer. Das bedeutet, du haftest mit deinem kompletten Privatvermögen für den Fall, irgendwas passiert. Und das hätte im schlimmsten Fall halt geheißen, dass naja, alles weg ist, was du je erspart hast, inklusive deinem Haus. Und das Risiko wollte ich nicht mehr eingehen. Also kam dann der Schwenk zur Gründung der eigenen GmbH an.

Felix (07:49)

Ja, Das die Haftung gesichert gewesen, dann quasi deine Expertenwissen zu deinem Hobby gemacht, wenn ich das mal so sagen kann. Weil du machst das ja immer noch. Du sprichst immer noch über .NET, du schreibst Bücher drüber, wo wir nachher auch noch mal drüber sprechen. Und bist jetzt quasi in einer anderen Rolle auch unterwegs, wie ich das so mitbekommen habe. Was ist denn für dich der größte Unterschied gewesen jetzt von dem Freelancer, Fachexperte, wenn du dann jetzt in der CEO-Rolle bist und wie siehst du Leadership? Also was bedeutet für dich Leadership? Wie führst du diese Rolle selbst aus?

André Krämer (08:28)

fand jetzt eine ganze Menge Fragen. Ich fang mal ganz am Anfang an und dann tasten wir uns daran. Also erstmal, ich hab jetzt eine andere Rolle, das stimmt. Am Anfang hab ich die aber nicht gehabt, weil ich ja auch gar nicht wirklich wusste, was es bedeutet, so eine GmbH aufzubauen. Bedeutet also am Anfang hab ich das Ding genauso geführt, wie ich mein einzelnes Unternehmen geführt hab. Was bedeutet das? Ich war kniet tief in der Softwareentwicklung mit drin, hab noch jede Zeile Code gereviewed, hab große Teile der Software, die wir geschrieben haben, auch selber. entwickelt, hab dann nebenbei noch geschaut, ich den Posteingang mache, ans Telefon rangehe, wenn jemand anruft und mich darum kümmere, dass Rechnungen und Angebote geschrieben werden. Also irgendwie so hab alles auf einmal gemacht. Und das hat zu einer enormen Arbeitslast geführt. Das hat dazu geführt, dass ich auch sehr häufig sehr, sehr lange gearbeitet habe, sehr spät nach Hause kam. Und im Endeffekt fragt nämlich meine Frau immer, wenn ich so spät nach Hause kam, sagt sie immer, Mensch, Andre, warum bist du so spät hier? Und ich so, ja, da... gab es ein ganz kniffliges Problem noch in der Software, das musste ich noch lösen. Meint sie, aber davor hast du doch Mitarbeiter. Ich sage, ja, aber das können die halt noch nicht so gut. Und dann meinte sie, ja, aber die muss das auch können. Ich sage, ja, das verstehst du nicht. Das ist halt knifflig manchmal in der Software-Wirkung. braucht so einfach ewige Erfahrung. Und im Endeffekt hat meine Frau dann immer gesagt, du, ich glaube, du verstehst das nicht so richtig. Und ich habe das dann mal so stehen gelassen. Und irgendwann lag dann vor so vier Jahren vielleicht unter dem Weihnachtsbaum ein Buch mit dem Titel Der Weg zum erfolgreichen Unternehmer. Und das bekam ich von meinen Schwiegereltern geschenkt. Und jetzt dachte ich so naja gut, die wären jetzt irgendwie in der Buchhandlung gewesen, haben gesagt, unser Schwiegersohn, der hat eine Firma. Da haben die halt irgendeinen Ratgeber bekommen, hab mir jetzt nicht viel dabei gedacht, wollte den schon irgendwo ganz hinten in den Schrank einsortieren und sagte dann noch zu meiner Frau hier, schau mal, was mir deine Eltern geschenkt haben.

Felix (10:06)

okay.

André Krämer (10:26)

als Jäger auf meine Empfehlung und das liest du auch. Dieses Buch, das hat wirklich ganz, ganz viel bei mir verändert. Ich kann es nur jedem empfehlen, der ein eigenes Unternehmen führt. Das Buch ist von Stefan Merath, einer der bekannteren Unternehmer, Coaches und vor allem auch Seriösen, würde ich mal einschätzen in Deutschland. Und in dem Buch, das ist so in Geschichtsform geschrieben, geht es einen IT-Unternehmer, der aus selben Entwicklerrolle heraus ein Unternehmen gegründet jeden Tag irre viele Stunden macht, aber trotzdem halt ein Unternehmen nicht wirklich voran entwickelt bekommt. Und dann bekommt er durch in dem Buch einen externen Berater erklärt, was er halt falsch macht. Und ich hab das Ding gelesen zum Mensch, das ist, als ob der irgendwie jeden Tag bei mir im Büro saß und mir zugeguckt hat. Und da hab ich zum ersten Mal aktiv angefangen, nachzudenken, dass ich jetzt eine andere Rolle habe. Dass also eine GmbH zu haben nicht nur bedeutet, dass du eine andere Rechtsform hast, dass du eine Haftungsbeschränkung hast, sondern dass du auf einmal eben nicht mehr Experte bist und Fachkraftaufgaben im Endeffekt ausfühlt, weil das habe ich gemacht, ich habe Fachkraft .Net-Aufgaben ausgeführt sondern du bist dafür verantwortlich, Unternehmen weiterzuentwickeln. Und das ist eine vollständig andere Aufgabe als das, ich zuvor gemacht habe. ja, daran arbeite ich jetzt seit den letzten drei, vier Jahren ungefähr diesen Schwenk zu machen vom Vollzeitentwickler zum Unternehmer.

Felix (11:59)

Unternehmer. Sehr schön. auch dort, die immer auf die Frauen hören. Wenn deine Frau dir was schenkt, ist es natürlich ein Wink mit dem Zaunfall und das wird dann gemacht. Perfekt. Echt spannend. Wir werden natürlich das Buch in die Show Notes unten verlinken, damit wir alle davon profitieren können, vielleicht alle mal reinschauen können. Jetzt mal Hand aufs Herz. Du bist doch Techie. Du weißt das alles in dem Buch und ist klar, die Berater, können das auch gut erklären und ich glaube,

André Krämer (12:04)

Wuff!

Felix (12:28)

Man glaubt auch echt daran und man will das machen, aber dann kommt der Code. Dann willst du dann doch noch mal irgendwie, für manche ist es auch Therapie, wenn du die ganze Zeit irgendwie Vertrieb machst oder so was, dann tippst du ein bisschen Code und dann kommst du wieder rein. Wie schwer war das für dich, Ich mach das selbst versus Ich delegier? Oder wie stehst du dazu? Weil wir haben jetzt gelernt, am Anfang, hast gesagt, du schreibst nur noch wenig Code. Das heißt ... Du hast da ein bisschen eine Distanz gefunden, aber wie ist das für dich? Machen. Ich kann das selbst machen, hat es am Anfang mal gesagt. Machen wirst du es delegieren.

André Krämer (13:03)

Es war ein Riesenschritt. ich so an die Entwicklung denke, dann habe ich wie gesagt angefangen, große Teile des Software bei uns selber zu entwickeln. Dann als das Team größer war, war es mir wichtig, dass wir immer noch einen einheitlichen Coding-Style haben. Heißt, ich habe im Pull-Request-Verfahren jeglichen Code, der bei uns in der Main-Branch gemerged wurde, persönlich gereviewt. Und das war so der erste Punkt, wo ich gemerkt habe, ich muss Dinge abgeben, weil... ich zum Flaschenhals geworden bin. Denn je größer dein Team wird, desto unrealistischer ist, dass du jede Zeile selber noch reviewn kannst und ja noch die ganzen anderen Sachen machst, die irgendwie so davor durch sind. Und ich hab ne Weile dafür gebraucht, aber hab mir irgendwann gedacht, naja, ich hab ja hier, als ich die Leute eingestellt, darauf geachtet, dass die auch wirklich was können. Und dementsprechend haben sie auch das Vertrauen verdient, dass sie den Code im ersten Schritt selber reviewn oder dass ich dort draufschaue. Und dann hab ich auch immer mehr gemerkt, je mehr Ich noch an Entwicklungsaufgaben mir selber zugewiesen hatte, ich am Anfang schon gemacht hatte, ich im Sprint immer noch so ein, zwei Storys selber hatte, die ich umsetzen wollte. So, mir hab ich gemerkt, wir erreichen unser Sprintziel nicht mehr. Irgendwo hab ich gemerkt, ich werd gerade zu einem Hindernis für unser Team, weil ich's irgendwo blockiere. Dann war so der Punkt gekommen, der mir sagte, ich muss zurücktreten. Leicht war das nicht, denn ich hab irgendwie mit der Softwareentwicklung angefangen mit 16 ungefähr. Und das war also immer der großer Teil von mir, mit dem ich auch viel Zeit verbracht habe, wo ich persönlich viel Engagement reingesteckt habe und dann irgendwie jetzt zu merken, okay, das ist jetzt nicht mehr deine Rolle, war nicht ganz so leicht. Und dann muss man sich halt irgendwo einen Ausgleich suchen. Und mein Ausgleich war dann halt, dass ich gesagt habe, ich gebe es über die Lehre noch weiter, dass ich irgendwie die Tutorials weiter aufzeichne, die Bücher schreibe. Und was ich immer noch schaue, ist, um nicht so vollkommen praxisferne Sachen zu schreiben, sondern Dinge, auch wirklich Relevanz haben. Dass ich mich immer noch mal so oft es geht zu den Entwickler setze, denen ich über die Schulterschaue nochmal Tipps gebe, die immer auch von meiner Erfahrung profitieren lasse. Aber ich glaube so ganz weg davon und so sagen, ich mache jetzt nur noch Unternehmeraufgaben. Ich glaube, das wäre mir sehr schwer gefallen tatsächlich.

Felix (15:18)

Ja, kann ich verstehen. Ist auch spannend, deine Branche oder unsere Branche, IT-Branche, Technologie-Branche, entwickelt sich rasant weiter. Du hattest jetzt schon paar Mal gesagt, du guckst mal den Entwickler über die Schulter. Aber wie bleibst du sozusagen auch am Puls der Zeit? Wie entwickelst du dich weiter? Weil eine Aufgabe von einem Unternehmer ist natürlich nicht im Unternehmen zwangsläufig zu arbeiten, sondern mehr am Unternehmen zu arbeiten. Also ... Wie gibst du Technologierichtungen vor und wie holst du dir dein Wissen? Was sind deine Kanäle, was sind deine Methoden? Wie bildest du dich selbst fort, damit du trotzdem noch Impulse geben kannst und auch auf der technologischen Ebene das Unternehmen steuern kannst?

André Krämer (16:06)

Ja, da gibt's auch mehrere Dinge. Das eine ist ja, dass heute, im Gegensatz zu früher, du unheimlich viel freies Wissen sehr leicht zugänglich hast. Also bedeutet, du kannst dir problemlos aktuelle News irgendwo im IT-Bereich, auch in der Softwareentwicklung, in den verschiedenen Webblogs angucken. Ich lese regelmäßig, Beispiel, weil wir sehr .NET-zentrig sind, die Blogeinträge der Microsoft-Mitarbeiter. Ich folge denen früher mal auf Twitter. Heutzutage lieber auf LinkedIn. Da hat man nicht so viel Störfeuer, was man noch so links und rechts bekommt, wenn man dort unterwegs ist. dort einen gewissen Draht zuzuhaben. Bei den größeren online Veranstaltungen mag das jetzt die .NET Con von Microsoft sein oder die Bildkonferenz. Schaue ich halt, ich mir die Zeit wirklich im Kalender blocke und dem Ganzen aktiv folge. Außerdem natürlich der persönliche Austausch, der ist mir sehr wichtig, mit anderen Entwicklern, auch Entwicklern, die nicht bei mir in der Firma arbeiten. Ich denke, das ist immer ganz besonders bereichernd. Und dann schlussendlich halt selber machen. wie gesagt, das ist mein Weg, dass ich halt darüber schreibe und Dinge da dann in der Tiefe nochmal mir anschaue und dadurch halt schaue, dass ich das Wissen frischhalte.

Felix (17:28)

Superspannend, danke dir dafür. Jetzt noch mal zurück zu meiner Ursprungsfrage oder einer der Fragen vom Anfang. Wie siehst du Leadership? Also was bedeutet für dich, guter Leader zu sein oder in deiner Rolle? Was würden denn deine Mitarbeiter sagen, wenn ich sie jetzt fragen würde, was für ein Typ Leader ist, Andre?

André Krämer (17:49)

Was finde ich wichtig? Ich finde, wichtig ist, dass man den Mitarbeiter als Individuum betrachtet und schaut und erst mal versteht, welche Ziele hat dieser Mitarbeiter eigentlich und wie lassen sich die mit den Unternehmenszielen übereinbringen. Ich habe es ja erwähnt, für mich eine der Gründe, warum ich selbstständig bin, dass ich irgendwo keine Lust mehr hatte, mir Ziele vorgeben zu lassen, die für mich einfach, für meine Persönlichkeit gar keinen Sinn ergeben haben. Und ich finde darum ist es gut oder ist sehr wichtig, wenn du ein guter Anführer sein willst, dass du halt schaust, okay, wo wollen sich die Leute, die du in deinem Team hast, hinentwickeln und denen entsprechend zu helfen? Also ich sehe mich dort eher als jemanden, der so ein bisschen Schützenhilfe an der Stelle gibt, schaut, dass die Leute halt ihren Weg gehen können. Und natürlich muss sich das irgendwo mit den Unternehmenszielen vereinbaren. Wenn ich jetzt jemanden im Team hätte, der sagt, ey du, ich würde super gerne ein Weltklasse-PHP-Entwickler werden. Zum Beispiel, das ist mein Traum. Dann würde ich auch sagen, das finde ich super. Wenn das dein Traum ist, solltest du das verfolgen. dann musst du dir halt was Neues suchen. Das wird bei uns nicht passieren. Nichtsdestotrotz lässt sich das ja ganz häufig irgendwie kombinieren. Dass du Vorlieben von Leuten siehst und dann die in die richtige Richtung weißt. Und ich denke, was wichtig ist, ist, du musst deine Mitarbeiter als das behandeln, was sie sind, nämlich erwachsene Menschen. und versuchen, nicht alles zu reglementieren und im Endeffekt so ein Korsett sie herum zu schaffen, was sie eigentlich nur noch einengt. Jeder muss die Möglichkeit haben, sich zu entfalten. Man muss eine Kultur haben, das zumindest meine Meinung, die es erlaubt, mal Fehler zu machen. Solange man offen darüber spricht und daraus auch lernt, finde ich es vollkommen in Ordnung noch sehr wichtig.

Felix (19:34)

Ja, hört sich nach einer guten Kultur an bei Quality Bytes. Ich höre so ein bisschen raus, Facilitator sozusagen den Raum schaffen für die Leute, damit sie sich entwickeln können, Freiräume geben, trotzdem immer noch ein bisschen Rahmenparameter außenrum setzen, damit das Unternehmen in die richtige Richtung geht. Also ich glaube, ist richtig spannend. Wenn wir über Quality Bytes sprechen, gib uns doch mal ganz kurz einen Pitch. Was macht Quality Bytes eigentlich? Wie viele Leute seid ihr mittlerweile? Damit wir ein bisschen mehr Hintergrund dazu kriegen noch.

André Krämer (19:41)

Vielen Wenn wir alle zusammenzählen, inklusive der Reinigungskraft und den Werkstudenten und Alltagsmitarbeitern, sind wir aktuell 22 Personen. Uns gibt es jetzt seit Mitte 2018. Und wir entwickeln im Endeffekt individuelle Software im .NET-Umfeld dort primär für andere Softwareunternehmen. Und denen helfen wir dabei, Mobile Apps mit .NET-Maui zu schreiben. Den helfen wir dann mit Web-Anwendungen primär mit ASP.NET und in letzter Zeit auch viel mit Blazor. zu schreiben. das dritte Thema, was wir bei uns haben, ist das ganze Thema Dokumentenautomatisierung. Dort arbeiten wir mit der Firma TX Text Control zusammen, die so eine für Textverarbeitung in der eigenen Anwendung anbieten. Und da schreiben wir halt auf dieser Basis.

Felix (20:51)

Ja, spannend. 22 Leute, Glückwunsch. Das ist ja schon eine sehr große Mannschaft, die du aufgebaut hast. Du hast nach und nach hast du Menschen zu hiren oder anzustellen. Was ist dir denn besonders wichtig bei jemandem? Du hast das schon mal was für dich wichtig ist beim Einstellen. Was sind denn so die Charakterzüge, die jemanden ein Quality-Byter sozusagen ausmachen? wenn du ihn haben möchtest.

André Krämer (21:22)

Wenn ich das jetzt hier preisgebe, natürlich jeder unseren Bewerbungsprozess hacken. von der Grundidee, haben bei uns auf der Webseite Unternehmenswerte stehen. Und die sind jetzt nicht irgendwie in der Marketingabteilung entstanden, weil man ein gutes Außendauschung haben wollte. Sondern als ich das Unternehmen gegründet habe, habe ich mir überlegt, was möchte ich, wie die Leute ticken, die hier in der Firma arbeiten, wie möchte ich mit Kunden zusammen arbeiten? Und was ich tatsächlich mache, ist, ich spreche mit den Leuten über unsere Werte, damit auch jeder weiß, wo er dran ist. bei uns ist zum Beispiel unheimlich wichtig, dass du als Teamplayer irgendwo funktionierst. Also ich brauch keinen, jetzt sagt, ich bin der weltbeste Programmierer, den man jemals gesehen hat. Und ihr alle anderen seid sowieso nicht annähernd so gut wie ich. Und ihr dürft froh sein, dass ihr überhaupt in dem gleichen Raum sitzen dürft wie ich. Das mag sein, dass der wirklich so toll ist, aber dann passt er nicht zu uns. Wir arbeiten bei uns im Team. Mir ist wichtig, dass jeder akzeptiert, dass jeder seine Stärken und Schwächen hat und dass man sich gegenseitig hilft, die Schwächen zu verbessern und nicht noch oben draufhaut, wenn man sieht, dass jemand bei irgendwas nicht so gut ist. Das ist das Erste, was ich mir angucke. Ich guck mir an, passt der ins Team? Ich stell mir da einfach mal eine Frage, nämlich ... Wenn wir irgendwann mal so viele Leute haben, dass wir nicht mehr genug Platz in unserem Büro haben und ich müsste mir mit dieser Person mein Büro teilen und jeden Tag Tisch an Tisch zusammensitzen mit dem, hätte ich da Lust drauf. Und wenn die Antwort ist, nein, das finde ich ganz furchtbar, ich jeden Tag schon mit absoluten Bauchschmerzen zur Arbeit gehen, dann stelle ich den oder die nicht ein. Jetzt sind natürlich so, dass ich nicht nur nach Sympathie einstellen kann, man muss auch irgendwie was können. Heißt da schauen wir schon so ein bisschen drauf. Was haben die Leute bisher in der Vergangenheit gemacht? Haben sie so ein bisschen Draht zur Community-Arbeit? Haben sie vielleicht einen eigenen GitHub-Account, auf dem sie ein paar eigene Hobbyprojekte hochgeladen haben? Das gucke ich mir aber ganz gern an, um zu sehen, okay, was können die Leute eigentlich? Natürlich ist so, Technologie entwickelt sich schnell weiter. Bedeutet, wenn jetzt jemand ankommt, der sagt, hey, du, ich habe in meinem letzten Unternehmen mit .NET 4.8 die ganze Zeit gearbeitet, ich habe ganz viel Lust. tatsächlich mir die neuen .NET-Versionen anzugucken, dann wäre das für mich kein Showstopper. Auf der anderen Seite, wenn jetzt jemand kommt und sagt, hey du, ich hab die letzten 30 Jahre Visual Basic 6 im Unternehmen gemacht und fand das mit dem .NET eigentlich immer viel zu kompliziert, aber ich glaub, ich guck mir das hier mal an. Ich glaub, das kriegen wir nicht mehr so schnell irgendwo aufgeholt, ungebeutet. Primär müssen die Leute ins Team passen, die Skills müssen passen, wobei ich da immer sag, okay, das was die Leute nicht können. Wenn es eine richtige Basis gibt, das kriege ich denen schon beigebracht oder halt auch der Rest des Teams kriege ich denen das beigebracht.

Felix (24:20)

sehr schön. das heißt, man muss noch nicht komplett sein. Man kann einiges lernen bei euch. Ich werde mir definitiv den Hack merken, dass man sich das gedanklich vorstellt. Wir sitzen jetzt in einem Büro. Also fand ich super. Das ist was, was ich auf jeden Fall mitnehmen werde. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt. Sucht ihr Leute, das hier mal fallen zu lassen aktuell?

André Krämer (24:27)

... Tatsächlich muss man sagen, im Moment sind wir eigentlich sehr gut mit der Bestandsmannschaft aufgestellt. Was nicht heißt, wenn jetzt jemand denkt, er passt super gut zu uns, dass es sich nicht mehr lohnt, eine Bewerbung durchzuschicken, da kann man immer noch mal schauen. Aber aktiv passt eigentlich Auslastung zur Mannschaft sehr gut bei uns.

Felix (24:56)

Okay, perfekt. Das heißt, die Mutigen können dich kontaktieren gerne. Wir werden nachher noch deine Kontaktdaten vielleicht auch hier nochmal nennen und auf jeden Fall in den Show Nets mit aufnehmen. Jetzt gehen wir noch ein bisschen in die Technologie. Du hast gesagt, ihr helft anderen Software-Entwicklungsunternehmen, Apps zu bauen, sag ich jetzt mal. Ihr seid im Azure-Umfeld wahrscheinlich unterwegs wegen der Microsoft-Hintergrund. Ihr baut .NET-Applikationen und ihr überführt wahrscheinlich auch Applikationen in die neue, moderne Welt. Wie siehst du denn diesen, also du bist ja natürlich mit .NET Maui dann auch in dem App-Umfeld unterwegs und dort spezialisiert. Wie siehst du denn aktuell diesen Trend oder die Lage der App-Entwicklung? Weil es gab ja mal eine Zeit, da wollte jeder plötzlich eine App haben oder jeder musste eine App haben. wie siehst du das aktuell mit der App-Entwicklung? Wie ist der Markt? Was sind die Trends dort?

André Krämer (25:54)

Es ist definitiv so, dass die große Goldgräberzeit ist sicherlich vorbei, in dem du, weiß ich nicht, mit einer App, die einen Diamanten dargestellt hast, Millionär werden konntest, die nichts anderes können musste. Was wir hier irgendwo sehen, ist, vielleicht ganz kurz zu unseren Kunden, mit denen wir zusammen arbeiten, ich hab's eben schon gesagt, ja der Regel andere Softwarehäuser. Also heißt, wir schreiben B2B und keine Consumer Apps. Was wir dort schon wahrnehmen, ist, wenn ich mal an unsere Kunden schaue, dass die ... Das sind in Regel Unternehmen, eine Branchensoftware haben, die die seit vielen Jahren irgendwie entwickeln. Und die bekommen irgendwie jetzt von der Seite Konkurrenz, weil irgendein bestehender oder neuer Mitbewerber hat eine App, die haben noch keine vielleicht. Heißt also dort fangen die Kunden an, so ein bisschen aufmütig zu werden und sagen Mensch, hier euer Konkurrent, hat aber eine App und das finden wir super gut, weil unsere Leute, die unsere Software nutzen, sind vielleicht nicht jeden Tag im Büro. Die brauchen das. Auf der anderen Seite gibt es auch Unternehmen, es selber versucht haben. Was ich da häufig am Markt beobachte, ist, gerade in so Softwareunternehmen, dass der die App entwickeln muss, der am wenigsten im Projektgeschäft eingebunden ist, was häufig Azubis sind. Heißt also, hey, wir brauchen eine App, was nicht für Großkonzernen eine Regel gilt. Aber wenn wir an den kleineren Mittelstand denken, ist es häufig so, wir brauchen eine App, ach, wir haben hier den Azubi im zweiten Lehrjahr, vielleicht am dritten, der braucht noch ein Abschlussprojekt. Der baut jetzt unsere App. Das Problem ist, der hat das noch nie in seinem Leben vorher gemacht. bedeutet also, der weiß nicht wirklich, was er tut. Und im Endeffekt kommt da eine App bei raus, aber häufig halt leider keine gute. Worunter natürlich wieder die Marke des Kundens irgendwo leidet. Weil im Gegensatz zu Desktop-Software, die du halt bekommst und dann ist gut, hast du die App auf deinem Mobiltelefon und hast die Möglichkeit, über den Store eine Bewertung abzugeben. Und die sind halt, wenn man das halt jemandem machen lässt, der das nicht wirklich kann. selten schmeichelhaft die Bewertung die man dort sieht. Dann hat man eigentlich genauso viel Stress wie vorher. Erst hatte man keine App, jetzt hat man eine 1,3 Sterne App oder so. Also also ist Beides nicht gut. Aber zur Ursprungsfrage, sehe ich überhaupt die Branche? Also wie gesagt, diese große Goldgräberzeit ist vorbei. Man bekommt zumindest das meine Wahrnehmung nicht mehr die Türen eingerenkt, weil man sagt, wir können auch Appentwicklung. Ich denke, das passiert im Moment eher, wenn du sagst, wir können auch KI, dann rennen sie dir die Türen ein. Appentwicklung gehört da schon so ein bisschen. zu den Oldschool Themen. ja, die Unternehmen, jetzt heute noch sagen, brauchen neue Apps, in meiner Meinung nach Unternehmen, die es in der Vergangenheit einfach von der Priorität her nicht hoch genug eingestuft haben, haben gesagt, komm, das brauchen unsere Kunden halt eben vielleicht doch nicht.

Felix (28:35)

Ja, oder in das die Kundenbindung verstärken wollen, indem sie dann dieses Segment jetzt da einfach mit betreuen oder mit ergeben. Ich sehe, was ich manchmal beobachte, ist ein anderes Phänomen, dass man externe Firmen engagiert und sagt, hier macht mir eine App und dann machen die das natürlich sehr gut. Wir sind aber oft auch auf einem anderen Level, weil du hast es gerade gesagt, ihr macht das jeden Tag, ihr seid da gut aufgestellt professionell. Und dann kommt aber der Zeitpunkt, wo man das übergibt, wieder an das andere Development-Team. Wie begleitet ihr das oder was sind da eure Erfolgserzepte oder was könnt ihr diesen Teams, die dann quasi jetzt eine externe Firma bekommen, die baut dann die App, die glänzt, die wird bestimmt fünf Sterne bekommen. Und jetzt habe ich das Ding geerbt. Was mache ich damit sozusagen? Also wie geht ihr damit mit dieser Situation?

André Krämer (29:26)

Also ich finde, wenn du dir einen externen Partner suchst, dann gibt es mehrere Faktoren, die du definitiv berücksichtigen solltest. Das eine ist, du musst dir anschauen, welche Technologien nutzt du im Moment bei dir im Haus. Also welche Skills hast du eigentlich? Und wenn du zum Beispiel primär.net und C-Sharp bei dir machst, vielleicht bisher WPF oder irgendwie ASP.net, und du holst jetzt eine Agentur rein, die sagt, hey, wir machen dir eine App in Flutter, weil das das tollste Framework auf der Welt ist. Dann mag das sein, dass das für diese Agentur das tollste Framework auf der Welt ist. Du hast danach aber, wenn du den Code übernehmen möchtest, einfach das Problem, du weißt noch nicht mal, mit welcher Entwicklungsprogebung du das überhaupt öffnen willst, geschweige denn, wie das irgendwie kompiliert werden kann. Das gibt dann meistens einen Mitarbeiter, der hat dann die Übergabe bekommen. Wenn der krank ist im Urlaub ist oder das Unternehmen verlässt, dann steht die Firma da und kann ihre App nicht mehr aktualisieren. heißt Punkt eins ist, guck dir wirklich an, welche Skills hast du im Unternehmen? Und dann schaust du dir schon mal an, welcher Technologie willst du das Ganze eigentlich gemacht haben. diese ganzen Cross-Plattform Technologien, es am Markt so gibt, die haben alle ihre Stärken und Schwächen, genauso wie die native Entwicklung natürlich auch. Und im Endeffekt gut aussehende Apps, die wirklich funktional top sind, bekommst du mit so ziemlich jedem aktuellen Framework. Also Schritt eins, guck dir an, welche Skills du hast. Danach wählst du aus, was dein Partner können muss. Punkt Nummer zwei, wenn du mit denen zusammen arbeitest, überleg dir vorher. ob du die App wirklich wieder selber aktiv danach pflegen möchtest. Wir haben Kunden, sagen, ganz klar, wir lassen das jetzt einmal extern entwickeln, angeschoben zu werden. Die Pflege und Wartung machen wir intern. Wir aber andere Kunden, sagen, wir haben noch nicht genug Kapazität für unser Kerngeschäft. Das wäre ganz furchtbar, wenn jetzt noch diese App reinkommt. Wir wollen einfach nur, dass es in der Technologie geschrieben ist, die wir danach auch beherrschen könnten, wenn was ist. Also ... Die Gedanken solltest du dir machen. Und im Endeffekt, wenn du dann sagst, ich möchte gerne eine App entwickelt haben und du hast eine Agentur gefunden, die das mit der Technologie macht, die du auch beherrschst und du willst den Code später übernehmen, dann musst du im Vorgespräch versuchen, rauszufinden, ob die in der Lage sind, dir danach auch über den Code zu sprechen, also eine vernünftige Übergabe zu machen. Schau dir vielleicht mal ein paar Referenzen von denen an, wie gut der Code eigentlich ist. Schau mal, ob die dir die Konzepte da drin vernünftig erklären können, weil es gibt halt auch viele am Markt, die extrem tief in der Technik drin sind, die so weit wie möglich erklären können, weil Technik beherrschen und Technik erklären sind zwei vollkommen verschiedene Skills. Und da musst du einfach für dich dann in deinem Unternehmen den sweet spot finden, wenn du auf einen Partner denkst.

Felix (32:08)

Ja, passt. Also super. Das heißt nicht einfach nur über den Zaun werfen und die die neuesten also die das neueste Framework, was gerade rauskommt, benutzen. Und man weiß dann gar nicht mehr, ob es in zwei, drei Wochen die Adoption so hoch ist, dass das Framework weiter existiert. Und ja, sehr schön. viele wertvolle Tipps. Danke dafür. Du hast jetzt schon ein paar mal so Richtung Cross-Platform, Flutter und so was. Wahrscheinlich tippe ich jetzt mal.

André Krämer (32:30)

Ja, das ist

Felix (32:36)

aufgrund auch des Buchs, was du geschrieben hast, ist dein bevorzugtes Framework .NET Maui. das Maui-Framework. Für alle, die das jetzt nicht kennen, kannst du da mal kurz abholen. Also natürlich werden alle deine Bücher lesen jetzt. Aber vielleicht ganz kurz, was macht .NET Maui so besonders für dich? Warum hast du gesagt, hey, das ist die strategische Ausrichtung für mich, das benutze ich?

André Krämer (33:02)

Ich könnte es mir jetzt einfach machen und sagen, .NET MAUI ist die Weiterentwicklung von Xamarin Forms, aber damit habe ich, glaube ich, die eine Technik mit der anderen erklärt. Also was ist .NET MAUI? Im Endeffekt ist es Microsofts Framework, mit dem ich Apps für mehrere Plattformen, und zwar für Android, für iOS, für Windows und für Mac OS, schreiben kann. So, und das Ganze mit einer geteilten Code-Basis, sodass ich halt eben große Teile des Quellcodes, den ich schreibe, wirklich über diese verschiedenen Plattformen teilen kann. Was macht es für mich so besonders? Für mich war der Reiz damals beim Vorgänger Xamarin Forms einfach, dass ich auf einmal meine bestehenden .NET Skills nutzen konnte und damit Apps für Android und iOS schreiben konnte. Dass ich in der Lage war, Quellcode wieder zu verwenden, den ich vielleicht für mein Backend schob geschrieben hatte, irgendwelche einfachen Datenklassen gewesen sein oder so paar Utility Klassen. Die konnte ich einfach, ja als Library, als Bibliothek bereitstellen, dort wiederverwenden. Ich konnte meine kompletten Skills wiederverwenden. Das ist das, was für mich den Charme an Dotnet Maui so extrem ausmacht. Da ich halt wirklich als Dotnet-Entwickler auf das bauen kann, was ich eh schon kann.

Felix (34:15)

Okay, das heißt, die Skills, also das wiederholt sich quasi. Das, was du eben empfohlen hast für deinen Dienstleister, machst du natürlich selbst. Eat your own dog food. Ich schaue, welche Skills ich habe, wo ich gut unterwegs bin, welche Pattern ich eventuell schon kann. Also ich habe einiges von Dependency Injection und solche MVVM-Pattern in deinem Buch gelesen. Also das heißt, das sind keine neuen Sachen, die gab es eigentlich schon immer auch im Desktop-Bereich mit WPF oder auch damals in Silverlight. Und

André Krämer (34:32)

Ja.

Felix (34:42)

Das heißt, diese Skillset nimmst jetzt einfach mit und gehst dann sozusagen dort den Weg mit. Dort net maui und bist dabei in der Lage, mit einer Technologie auf verschiedene Plattformen zu deployen.

André Krämer (34:55)

Absolut und ich meine, das ist was, eigentlich so den Charme von .NET für mich seit der ersten Version ausgemacht hat. Ich beherrsche eine Programmiersprache und ich kann eigentlich für jedes erdenkliche Endgerät programmieren. Ich kann für den Windows Desktop entwickeln, ich kann fürs Web entwickeln, ich kann für mobile Geräte entwickeln, ich kann für IoT Geräte damit entwickeln, ich kann meine Software unter Linux laufen lassen, ich kann sie auf dem Mac laufen lassen und das ist für mich ein ganz ganz großer Vorteil. von dort nett und das ganze läuft auch überall super performant und sieht auch vernünftig aus

Felix (35:32)

Ja, aber es ist nicht immer so. kann mich erinnern, irgendwann hat, glaube ich, Steve Balmer mal gesagt, Linux ist Cancer. Jetzt haben Sie Ihr eigenes Linux-Subsystem. Also das heißt, bei Microsoft ist einiges passiert. Sie haben sich auch mehr Richtung Open Source geöffnet. Ich finde das super. Also ich mag das neue Microsoft, wie es sich entwickelt hat, gerade auch für Entwickler, dass man viel den Source Code auch selbst sehen kann und Was man bei dir merkt, ist, du bist natürlich auch in der Weiterentwicklung von .NET Maui direkt involviert. Du kennst die ganzen Keyplayer dort und hast aber auch bisschen eine Leidenskurve schon mit dem Framework erlebt. Also ich kann mich da an so einen Tweet oder Xeed, wie man auch immer jetzt sagt, erinnern. Ich habe jetzt, was für einen Rechner brauche ich, eine Business-Applikation wirklich hier mal durchkompilieren zu lassen.

André Krämer (36:12)

Ja.

Felix (36:28)

Und ich glaube, da hat so bisschen der Frust rausgesprochen. Das heißt, es ist nicht immer alles einfach, aber mitgestalten zu können, ist ja auch was. Oder wie siehst du das?

André Krämer (36:37)

Ja, das Rechnalproblem hab ich zum Glück mittlerweile gelöst. Können wir später auch noch mal drüber sprechen. Ansonsten, ähm, das waren jetzt ja mehrere Aspekte. Zum einen, das neue Microsoft wobei, das hatte die Ursprünge irgendwo schon 2010 gehabt. Dieser Wechsel gefällt mir auch unheimlich gut. Von der Closed Source Company zur Sourced Open, zur Open Source Company, sie jetzt sind. Können wir gleich gerne noch ein bisschen tiefer einsteigen an der Stelle. Was jetzt Maui selber angeht .Net MAUI kam mit dort net 6 heraus also eigentlich wäre das ganze rausgekommen irgendwann november 2021 Das team war aber nicht fertig heißt also man hat es noch mal halbes jahr rausgeschoben bis Mai 2022 meine ich war es Mein persönliches gefühl war irgendjemand hat gesagt ist es vollkommen egal wie weit ihr seid das ding kommt raus dass die bildkonferenz da muss das auf den markt Und da sich microsoft auch meiner meinung nach kein gefallen getan weil das Das neue Framework, .NET Maui, war noch, ich würde es mal so ein frühes experimentelles Stadium nennen, bedeutet irgendwie in so Zustand, sobald du versucht hast, damit wirklich produktiven Code zu schreiben, bist du sehr schnell an Grenzen gestoßen. Und das hat einfach dazu geführt, dass der Ruf auch unheimlich gelitten hat von .NET Maui, weil so in den ersten beiden Versionen, 6 und 7, Das war schwierig damit zu arbeiten und dementsprechend gab sehr viel Frust in der Entwickler-Community. Viele Entwickler, gerade so Freelancer, die vorher viel im Open Source-Unfeld auch für .Net MAUI oder Xamarin Forms getan haben, sind abgewandert zu anderen Frameworks wie Flutter. Dementsprechend schlecht war immer die Stimmung. Jetzt hat Microsoft Folgendes gemacht, was ich ganz clever fand. Die haben gesagt, hey, wir hier ein Produkt, das funktioniert im Moment so halb gut. Lass uns da doch mal eine Riesentonne neue Features irgendwie reinbringen, damit das Marketing-Team so bisschen was zu bewerben hat. Sondern die sind aktiv hingegangen und haben eigentlich von sechs bis neun, das ist jetzt die aktuelle Version, so gut wie gar keine neuen Features reingebracht. Also ich erinnere mich noch, ich habe einen Vortrag eingereicht auf eine Konferenz, ein neues in .NET Maui 8. Das musst du dir vorstellen, den Vortrag reist du in der Regel so ein halbes Jahr vor der Konferenz ein. Diese Konferenz war kurz nach dem .NET 8 Launch. Heißt, ich hab noch gar keine Ahnung, was eigentlich drin sein wird in MAUI 8. Das waren wirklich nur so Features wie, wir haben jetzt Tastenkürzel, unser Windows für Menüs. Oder wenn ich in ein Textfeld oder iOS klicke, dann überlappt die Bildschirmtastatur nicht mehr dieses Eingabefeld.

Felix (39:21)

Fix the basics sozusagen.

André Krämer (39:22)

Ja, und das ist nicht leicht, eine Stunde Vortrag damit zu füllen. Auf der anderen Seite muss man sagen, ich hab dann auch überlegt, was machen die da eigentlich? Also hier passiert gar nichts mehr. Ich hab schon überlegt, ob das Framework an sich tot ist. Aber am Endeffekt haben sie genau das Richtige gemacht. Sie haben geschaut, dass sie das Ganze stabil gemacht haben. Sie haben Tausende von Bugs gefixt. Und dementsprechend haben wir jetzt mit .NET 8 oder seit .NET 8, vor allem jetzt auch mit .NET Maui 9, super stabiles System für die Cross-Platform-Entwicklung auf der .NET Basis.

Felix (39:59)

Sehr schön. Also eine klare Empfehlung. Leute, die jetzt einsteigen wollen und auch Skills im Microsoft-Umfeld haben, C-Sharp können und das können auf jeden Fall auf .NET MAUI im Moment setzen. Natürlich auch mit deinem Buch zusammen. Ja, Microsoft-Umfeld, C-Sharp. Ich habe es im Eingang gesagt, zwölf Jahre lang, zwölfmal ausgezeichnet worden von Microsoft als MVP. Wie machst du das? Wie geht das?

André Krämer (40:28)

Sehr gute Frage. Im Endeffekt muss man verstehen, was ist überhaupt dieser MVP-Titel und wofür bekommt man den? Viele glauben, wir haben ja einen Das ist irgendwie ein Zertifikat. Das bekommst du, wenn du irgendwie so einen Online-Kurs durchgeklickt hast und danach einen Multiple-Choice-Test gemacht hast. Und das ist absolut nicht. Sondern im Endeffekt, Microsoft zeichnet jedes Jahr ungefähr 4.000 Leute weltweit aus und schaut sich dort an, Welchen Einfluss haben die auf die entsprechende Community gehabt? Und du kannst halt für Entwicklertechnologien MVP sein, so wie in meinem Fall. Du kannst aber auch MVP für die Xbox sein oder für Windows oder für Azure, für was auch immer. Ich glaube, es gab mal einen für OneNote, gab es früher mal einen MVP-Titel. Ich weiß nicht, ob es den noch gibt. Also, die schauen sich also an. Welchen Einfluss hast du dort gehabt? Bedeutet... Das geht nicht darum, dass du jetzt sagst, ich bin aber der weltbeste .NET-Programmierer, sondern es geht irgendwo darum, dass die sich anschauen, hey, teilst du dein Wissen mit anderen Leuten? Bist du für deine Community ein Ansprechpartner, wenn die Fragen haben an der Stelle, Und ja, was hab ich dafür gemacht? Ich hab irgendwann in Koblenz zusammen mit drei Freunden damals die Sortnet User Group gegründet, wo wir im Endeffekt uns früher einmal im Monat getroffen haben. Und ja, Reihe Vorträge rund .NET gehalten haben, dann ... kam die Artikel hinzu, die Vorträge auf den Konferenzen, das Buch, die Videokurse, Social Media Posts, sowas, Open Source. Da gibt es ganz viele verschiedene Wege. Das Wichtige ist halt irgendwie, du solltest was tun, was anderen Leuten hilft, und du solltest es nicht tun, diesen Titel zu bekommen. Sondern das ist halt im Endeffekt am Ende eine Anerkennung, die man halt erkennt, warum bist du enttäuscht. Also am Anfang zum Beispiel ...

Felix (42:02)

Ja. Okay.

André Krämer (42:22)

Ich habe meinen ersten MVP Titel 2013 bekommen. Und war seit spätestens 2005 sehr aktiv, auch außen sichtbar in der Microsoft Community. Wie du siehst, haben da einige Jahre dazwischen gelegen, bis da was passiert ist. Was diverse Gründe hatte. Am Anfang gab es zum Beispiel noch nicht diese Spezialisierung auf der Developer Technologies, sondern gab es einen MVP für irgendwie Desktop-Entwicklung, für Web-Entwicklung, für was auch immer was für Entwicklung. Und ich habe halt... Jede Woche über ein anderes Thema, weil ich halt gerade auf der Arbeit gemacht habe, irgendwie geschrieben, heißt also, der Fokus gefehlt. Und ja, natürlich denkt man sich manchmal, ach, das ist aber schade, dass so viele andere Leute dort jetzt diese Auszeichnung kümmern selber nicht. Aber am Ende des Tages war es dann auch nicht wirklich schlimm, weil ich habe das gemacht, was ich sowieso gerne machen wollte, nämlich irgendwo Wissen geteilt. Und dann kam dieser Titel dann von ganz allein am Ende des Tages dann.

Felix (43:13)

Also das heißt, den Fokus weg von den Lorbeeren, den Titel einfach machen, mit der Community teilen, nach außen wirksam sein, sozusagen vielleicht auch nicht ein Thema besetzen oder ein Spezialthema besetzen und Microsoft scannt dann sozusagen den Markt und kriegt das dann mit oder wirst du dafür empfohlen?

André Krämer (43:33)

Mittlerweile ist es dass dich ein anderer MVP oder, ich glaube, ein Microsoft-Mitarbeiter, das weiß ich gar nicht genau, wie die aktuellen Programmvorgaben dort sind, vorschlagen müssen. Früher konnten auch einfach so Leute aus der Community über ein Formulat das einreichen. Also da hättest du zum Beispiel jetzt jemanden als MVP vorschlagen können, obwohl du niemals in deinem Leben MVP gewesen bist. Und im Endeffekt dann, gibt bei Microsoft-Mitarbeiter... Die sind dafür zuständig, schauen sich dann die Profile der Leute an und dann geht das halt in die internen Prüfungen. Das Spannende ist tatsächlich, ich habe ja eben gesagt, es werden pro Jahr 4.000 Leute ungefähr ausgezeichnet. Aber das heißt nicht, dass jedes Jahr 4.000 neu dazukommen, sondern du wirst selber jedes Jahr neu auf die Probe gestellt. Also das kann gut sein, selbst wenn du jetzt seit 10 Jahren, seit 20 Jahren mit dabei bist, aber halt in einem Jahr vielleicht mal ein bisschen ruhiger warst. sondern einfach auch raus bist. An der Stelle also heißt, du musst kontinuierlich Mehrwert für die Community liefern.

Felix (44:36)

Ja, sehr guter Punkt. Auch die MVP-Community, das das, was ich jetzt auch gerne so bisschen beleuchten würde. Das sind ja natürlich die Top-Leute in dem Umfeld. 4.000 hast du gesagt. Ihr fragt, glaube ich, auch immer mal zum MVP-Summit, wo ihr euch trefft. Wie ist das denn, mit so einer Community zusammenzuarbeiten? das dein Netzwerk verbessert? Hast du dort mit dem einen oder anderen Kontakt? Oder trefft ihr euch dann ab und zu mal und sagt, alles gut, wieder so weiter? Oder ist das wirklich das der Freundschaften oder vielleicht auch so ein Arbeitsnetzwerk draus geworden ist.

André Krämer (45:11)

Ja, irgendwo alles davon. Teilweise durchs MVP-Programm, teilweise aber auch zufällig, weil man sich über andere Dinge kannte und dann einfach nur zufällig, man war dann am Ende MVP geworden. Aber vielleicht so grundsätzlich, ist das? Also, es ist natürlich unheimlich spannend, mit anderen Leuten zu sprechen, die die gleiche Leidenschaft teilen. Weil, wie eben schon mal gesagt, es bedeutet nicht, dass du der beste .NET-Programmierer auf der Welt bist. Auch wenn viele MVPs wirklich ... gut sind, das ist schon, du musst schon was können. Aber du findest immer, wenn irgendwo ein ganz stillen, der bei sich im Büro sitzt und mega guten Job macht, aber niemals im Leben darüber sprechen wird. Aber du triffst halt Leute im MVP-Programm, die die gleiche Landwirtschaft im Hotel haben. Das ist spannend, sich mit denen auszutauschen. Da entstehen neue Ideen für Formate, die man machen kann. Einen, ich da jetzt seit vielen Jahren kenne. der Gregor Bisswanger, wir verstehen uns super gut, der hat einen sehr gut laufenden Twitch-Kanal mit My Coding Zone zum Beispiel. Und so kam es, ich zum ersten Mal in meinem Leben wirklich auf Twitch gewesen bin, weil ich dort als Gast war und vorher dachte, das ist das, was die Kinder benutzen, wenn sie sich irgendwie Leute beim Computer spielen angucken wollen. Und insofern gibt es wirklich, wirklich schöne Dinge, die dort irgendwo entstehen. Du hast recht, man trifft sich theoretisch einmal im Jahr in Redmond zum MVP Summit. Das ist eine Veranstaltung, du als MVP berechtigt bist, hinzukommen, Austausch mit den Produkt-Themas, Austausch mit anderen MVP-Saaten, wo es natürlich keine Pflichtveranstaltung ist. Ich selber war nicht auf jedem MVP Summit. Man muss natürlich immer bisschen einschätzen. ist ja ein gewisser Invest dahinter, wenn du in die USA fliegst. Du den Flug, du hast die Hotelkosten, du die entgangene Arbeitszeit. Das muss man gut abwägen. Aber es ist an sich ein tolles Event.

Felix (47:04)

Na ja, Ja, sehr cool. Du hast gesagt, ihr sprecht mit den Produktteams. Wie hoch schätzt du deinen Einfluss auch auf die Weiterentwicklung von .NET MAUI oder das Feedback, was ihr quasi dort an Microsoft zurückgibt? Geht das, also, wenn ich da besser, wenn ich im Open Source Umfeld, sage hier, ich mache ein Issue auf oder ich helfe mit dort oder ist es auch sehr wertvoll, dort mit den Produktteams zu sprechen? Wie kann ich mir das vorstellen? Wie kann ich jetzt zum Beispiel Wenn ich jetzt das Gefühl habe, das ist noch nicht so weit, ich es mir vorstelle, wie kann ich helfen, das zu verbessern, wie kann ich kontributen, was ist da der beste Weg?

André Krämer (47:41)

Da muss ich sagen, das Maui-Team ist eins der offenen, offenen Teams, was ich bei Microsoft bisher kennengelernt hab. Du hast ganz viele verschiedene Möglichkeiten, selber aktiv zu werden. Das kann sein, dass du einfach ein Issue öffnest. Also sagst, hey, ich hab hier einen Fehlverhalten, dort wird Maui erkannt. Ich hab nachgeguckt, ob's schon ein Issue gibt. Das ist der erste Punkt. Und wenn's keinen gibt, dann mach ich einen auf und schreib aber nicht nur rein, funktioniert nicht, sondern gib mir bisschen Mühe. Also schreib irgendwie ... kleines, ja, reproduzierbares Beispiel, mach vielleicht ein kleines Video, paar Screenshots oder zumindest eine gute Beschreibung da rein. Das ist enorm hilfreich, weil natürlich das Maui-Team merkt, hey, da gibt's ein Problem, was wir vorher noch nicht gesehen haben. Es hilft aber genauso, wenn du jetzt sagst, boah, ich... Das ist gar nicht so meins, so Bug Tickets schreiben. Wenn dir ein Bug auffällt und es gibt schon ein Bug Ticket dafür, einfach nur einen Daumen hoch zu geben bei dem entsprechenden GitHub-Issue oder ein Smiley ist es dort, glaub ich. Oder einen Kommentar drunter schreiben wie, das Problem hab ich auch. Und vielleicht sogar, hey, Problem hab ich auch. Und da gibt's einen Workaround zu, und der geht so. Das ist extrem hilfreich manchmal. Also, ich hab's gemerkt, dass ... so ein, zwei Dinge gibt, wo ich gesagt hab, okay, jemand ein Problem, das Problem hab ich auch, ich einen Workaround gefunden, ich hab nicht die Zeit, einen großen Pull-Request zu schreiben, den Code selber zu fixen. Aber ich teil hier meinen Workaround in den Kommentaren, und du merkst, wie die Community ...

Felix (48:48)

Hm.

André Krämer (49:08)

Das entspricht auch honoriert durch Interaktion mit dir. Heißt also GitHub-Issues sind so der eine Teil. Dann gibt es regelmäßige Product-Surveys. Da muss man sagen, das Maui-Team liest die Dinge wirklich, die du da reinschreibst. Also das kann sehr gut passieren, dass wenn du dort Feedback hast, danach irgendwie der David Ortinau, der dort der Chef-Product-Manager ist für .NET Maui, den E-Mail schreiben sagt, hey, spannende Punkte, du in deiner Survey dort angegeben hast, lass uns doch mal Teams-Termin irgendwie vereinbaren, wo wir darüber sprechen können und du gibst uns mal deinen Feedback dazu. Dann natürlich hast du die Möglichkeit, Code zu Contributen und das über zwei Wege. Der einfachste Weg ist, du findest einen Fehler in der Doku und behäbst den, machst einen Pull-Request für die Dokumentation, die ist ja mittlerweile auch auf GitHub, kannst du machen. Ansonsten kannst du Hingehen und Natürlich auch Zu Dem Eigentlichen Produkt feststellen und Im Endeffekt egal was du machst ich finde die Maui Community und das ganze Maui Team vor allem schätzt das wirklich wirklich wert es gibt zum Beispiel Einen Entwickler Ich glaube der kommt aus Polen ich weiß es nicht ganz Genau ganz junger ganz junger Entwickler Vielleicht zu Anfang 20 der hat Irgendwann vor so einem Jahr angefangen und hat wie ein wie ein Wahnsinniger wirklich zu .NET Maui Issues-Pullrequests gestellt. Und der wurde jetzt auf der letzten .NET Conf im Endeffekt noch mal ins Rampenlicht gebracht, dem ihm noch mal persönlich gedankt worden ist. Was ich sagen muss, das finde ich unheimlich super, wenn du irgendwie so ein junger Entwickler Anfang 20 irgendwo in Polen und auch sonst wo in Europa bist oder irgendwo anders auf der Welt heißt, musst nicht irgendwo in den USA sitzen und schon mega bekannt sein, sondern du machst einfach was. Es wird so gewertschätzt, dass auf der größten Konferenz die Microsoft im Entwicklerumfeld macht, du persönlich irgendwo ins Rampenlicht kommst.

Felix (51:10)

Ja, Wahnsinn. ich glaube, das, was du beschreibst, ist die Power von Open Source. Also das ist genau so, wie man startet. Und echt erstaunlich. hast damals gesagt, es wird mit ASP MVC dort angefangen, wo wir zum ersten Mal Code in die Öffentlichkeit gebracht hat und mal wirklich gezeigt, das sind die Gedanken, die wir haben. Das teilen wir. Ihr könnt mitkontributen. Ihr könnt Teil davon haben. Und auch für alle Leute, die im Open Source Umfeld unterwegs sind. Der erste Weg, Kontributor zu werden, ist natürlich die Doku.

André Krämer (51:14)

Ja.

Felix (51:38)

mal zu fixen, zu kontributen, immer mal zu schauen und wichtig vorher gibt's den Issue schon oder mach ich den jetzt zum ersten Mal auf? Ganz wichtige Punkte, klar. Dotnet Maui, du hast ein Buch geschrieben. Wahnsinn. Und kein dünnes Buch, also schon ordentliche Arbeit. Wie kam es dazu? Bist du morgens aufgestanden und gesagt, ich schreibe jetzt das Buch? Oder was war der Gedanke dahinter? Wie bist du dazu gekommen, jetzt plötzlich ein Fachbuch in der Tiefe auch zu schreiben?

André Krämer (52:11)

Na ja, ist jetzt weniger glorreich, als man vielleicht erwarten mag, wie es passiert ist. Hat ein bisschen was mit Fehlschlägen zu tun. Also ich hab irgendwann, als ich noch Angestellter war, in meiner Freizeit, also in meinem Urlaub, auf Entwicklerkonferenzen Ausstellern ausgeholfen. Ich war also irgendwo als technisches Standpersonal dort. Ich hab da jemanden kennengelernt, der dort als Aussteller tätig war und der technische Unterstützung braucht. Ich hatte Spaß dran, hab das also gemacht. Und ... Ein anderer Aussteller, hatte für einen Verlag so 100-seitiges Buch gemacht, so eine Quick-Referenz über sein Produkt. Und der Chef von diesem Komponenten-Ersteller, zu dem ich damals unterwegs war, sagte, ey, das ist super Idee, das brauchen wir auch. Er sagte zu mir, Andre, das kannst du doch schreiben, oder? Ich ja klar, 100 Seiten ist ja easy. Ist wie so eine Diplomarbeit eigentlich, das geht ganz locker runter, passt. So, einfach mit ...

Felix (53:06)

Holt mal Beer, los geht's!

André Krämer (53:08)

Also habe meine damalige Lektorin kennengelernt, die dann zu mir sagte, hey super, das Buch geht jetzt in die Redaktionskonferenz, da gucken wir, ob es wirklich ins Programm passt. Dann rief die mich dann irgendwie einen Tag später und sagte, hey passt nur, wir haben uns darauf geeinigt, das Buch muss 300 bis 400 Seiten haben. Ich so, oh, das ist aber jetzt eine ganze Menge mehr. Also habe ich gesagt, naja, kein Problem, ich fange an zu schreiben. Die ersten 100 Seiten gingen dann auch ganz gut. Dann hab ich meinen Job gewechselt und merkte irgendwie, das viel zu tun, das zieht sich, ich hab immer weniger Zeit dafür gehabt und irgendwann war das Produkt einfach auch nicht mehr so relevant. Heißt, das gestorben, das Thema. Zwischenzeitlich war ich noch immer ein Freelancer und hab dort mit dem Holger Schwichtenberg, der eine oder andere kennt ihn vielleicht, als der tweeted als @DOTNETDOKTOR seit vielen Jahren, regelmäßiger Auto bei der iX und bei vielen Verlägen, hab viel mit ihm zusammengearbeitet. Er wurde angesprochen vom Hansa Verlag, ob er nicht einen Autoren kennt, der über Windows-8-App-Entwicklung schreiben kann. Ich hatte gerade zu dem Zeitpunkt mit einem Freund die erste Windows-8-App im Store. Das war ein mega Erfolg. Über Nacht entwickelt, bisschen weiter rumgehackt und eine Million Downloads im Windows-Store in kurzer Zeit. Also hab ich gesagt, ey, das ist ein super Thema. Natürlich schreib ich ein Buch drüber. Jetzt konnte man damals dort Windows-8-Apps mit JavaScript schreiben. Das hab ich gemacht. Oder mit C-Sharp. Das habe ich nicht gemacht. Ich dachte der Verlag, ja du das JavaScript-Thema finde ich super, mach das mal. Aber wir brauchen noch ein zweites Buch von dir zu C-Sharp und XAML. Also war die Aufgabe zwei Bücher zu schreiben und habe ich nicht geschafft. War aber auch nicht schlimm, das Thema Windows 8 der Entwicklung hatte im Endeffekt niemanden interessiert. So das war aber meine erste Erfahrung. Ich habe zwei mal 100 Seiten Buch geschrieben. Man hat dann für mich einfach erkannt, das ist vielleicht einfach gar nichts für mich. Also ist Hört sich schöner an, als es wirklich zu tun. Dann kam der Hansa-Verlag wieder auf mich zu, erneut auf Empfehlung vom Holger Schwichtenberg und sagte, wir hätten gern ein Buch über Xamarin. kannst du das schreiben? Ich habe zwei Bücher in den Sand gesetzt, ich glaube ich bin da echt der Falsche für. Ja, aber wir sehen da irgendwie keinen anderen und überleg doch nochmal. Na gut, ich. Und wie das so ist, das kennst du vielleicht auch, wenn du ein Softwareprojekt machst, man plant immer viel zu groß. Also ich habe mir gesagt, na gut, ich muss beschreiben, wie man Apps mit Xamarin, Android schreiben kann. Das sind im Endeffekt native Apps für Android, die du mit den nativen Android SDKs schreibst. Ich muss erklären, wie man Xamarin Apps für IOS schreiben kann. Ich muss erklären, wie man Xamarin Forms Apps schreiben kann. Und dann auch noch für Windows. Dann hab ich angefangen und hatte wieder meine 100 Seiten. Es war wieder schleppend und es hat sich fünf Jahre hingezogen. hab immer wieder den Verlag rief an, so, ja Moment, grad ne Firma gegründet, hab nicht so viel Zeit. Na, es lief auf jeden Fall nicht gut. Tatsächlich, zu der Punkt war dann irgendwann, wir haben dann gesprochen, gesagt, okay, Xamarin Forms wird bald abgekündigt. Schreibst du dieses Buch noch fertig oder nicht? Ich überleg, boah, jetzt schon wieder so ein fehlgeschlagenes Buch. ist schon blöd. Dann hab ich mir überlegt, warum klappt das eigentlich nicht? Warum krieg ich das nicht hin, dieses Buch zu schreiben? Und dann ist mir irgendwann der Grund aufgefallen, und zwar... Felix, vielleicht erinnerst du dich noch, wie früher Fachbücher geschrieben worden sind? Zu der Zeit, als du eben nicht alles immer online in Zugriff hattest, hatte man ja das Buch als... Ersatz für die Online-Dokumentation gehabt. Überhaupt für die Dokumentation. Also heißt, so Bücher hatten irgendwie... Tausend Seiten und haben jede Eigenschaft, jede Methode, die es gibt, alles erklärt. Und in der Zeit hab ich sehr viel gelesen, heißt also, ich hab in dem Stil auch mein Buch geschrieben. Und das war für mich eine Qual. Und irgendwie hab ich mich immer gefühlt, ey, ich schreib eigentlich nur die Online-Doku ab und es gibt gar keinen Mehrwert. Dann hab ich mir auch gedacht, ich hab gar keine Lust, das zu schreiben. Warum sollte denn überhaupt jemand Lust haben, das zu lesen, wenn ich nicht mal Spaß beim Schreiben hab? Und im Endeffekt hab ich dann gesagt, okay, das Buch kann nur funktionieren, wenn ich den Fokus absolut schärfe und reduziere. in dem ich hingehe und eben nicht Xamarin.Android, Xamarin.iOS, Windows Apps und Xamarin.Forms, sondern ich hab mal geguckt und hab gesehen in meinen ganzen Schulungen, die ich gemacht hab, ich hab nur Xamarin.Forms Anfragen gehabt, nie was anderes. Okay, dann schreib ich nur darüber, da ist immer ein Markt, da wollen auch Leute was wissen. Der nächste Punkt ist... Ich hab mir dann überlegt, wie wäre es denn, wenn ich ein Buch schreibe, was ich selber gerne lesen würde? Und da war so der Ansatz, ich hab gesagt, okay, es muss ein bisschen Theorie drin sein. Also du musst ein bisschen irgendwie verstehen, wie die Zusammenhänge sind, und dann muss es aber praktisch sein. Dann hab ich mir gesagt, okay, das Buch muss irgendwie so geschrieben sein, als ob jemand neben mir sitzt und ich ihm das erkläre. Und ich sag, guck mal, es gibt hier das, das und das. Und jetzt krempeln wir mal die Ärmel hoch und programmieren dazu zusammen kleines Beispiel. Und... Das hat mir tatsächlich unheimlich Spaß gemacht und so den letzten Ansporn hat mir gegeben, ich wollte noch mal gucken, ehe ich jetzt alles zusammendampfe am Fokus, was haben wir eigentlich damals bei Amazon in der Buchankündigung, weil das Buch war ja seit fünf Jahren schon angekündigt, eigentlich reingeschrieben, was da drin sein wird. Was ich nicht wusste, wenn ein Artikel zu lange nicht verfügbar ist, werden die Bewertungen freigeschaltet. Normalerweise kannst du bei Amazon Artikel nicht bewerten, die nicht erschienen sind. Also hatte ich fünf 0, ne 1 Sterne, 5 1 Sterne Bewertungen für mein Buch. Das zu dem Zeitpunkt 100 Seiten hatte. Und weit ab von es ist fertig gewesen ist. Und die waren nicht schmeichelhaft. dort wurden im Prinzip, manche Leute haben da ihre halbe Lebensgeschichte reingeschrieben. So, hey, ich war in der Ausbildung, ich hab Ich hab das Buch entdeckt und wollte es unbedingt lesen. Mittlerweile bin ich schon ein Jahr aus der Ausbildung raus. Das Buch geht immer noch nicht. Dann aber auch sehr persönliche Sachen wie, na vielleicht sollte der Verlag sich mal fragen, was da fehlt und der Autor mal sein Leben in den Griff bekommen. Wo ich auf der einen Seite, im ersten Moment ist natürlich, man wird sauer, wenn man so was liest. man denkt so, ey Junge, du weißt überhaupt nicht, was so eigentlich drumherum passiert ist. Dann hab ich mir gedacht, na ja, aber auf der anderen Seite ... hat ja offensichtlich jemand so sehr auf dieses Buch gewartet, dass es sich so einen Frust bei ihm angestaut hat, dass das nicht da ist, dass er sich jetzt hinreißen hat lassen, eine DIN A4 Seite Lebensgeschichte auf Amazon zu schreiben. Und das war für mich nochmal so ein echter Ansporn, zu sagen, okay, es gibt Leute, die da sehr emotional werden, dass das Buch nicht da ist, ich sollte das fertig schreiben. Und dann muss auch gut werden, damit im Mittel nicht am Ende nur zwei Sterne rauskommen oder so, sondern es bisschen besser von der Bewertung wird. Also im Prinzip, wie gesagt, wenig glamourös. Es waren zweieinhalb Fehlschläge, was Bücherschreiben anging und am Ende dann eigentlich so ein bisschen der Antrieb aus den Amazon-Kommentaren, die mich dazu getrieben haben, dieses Buch zu schreiben.

Felix (1:00:42)

Ich will es dann doch zeigen. Sehr gut. Also klassisch, was ich rausgehört habe, du suchst dir nicht das Buch aus, sondern das Buch sucht dich aus. Und du wirst irgendwie quasi von dem Verlag immer wieder gefragt worden, was natürlich auch super cool ist. Es ist wirklich eine Ehre, dass du da als Fachexperte auch von der Community gesehen wirst, von Holger auch da in dem Moment. Ganz toll. Über die ganze Zeit hattest du irgendwann auch mal solche Blockaden, gesagt, geht jetzt überhaupt nicht. Weil wenn manche so Blogs schreiben oder Blogposts oder Content generell kreieren, haben sie bestimmt auch hier und da mal so einen Blogger und wissen jetzt gar nicht, wie bist du damit umgegangen? Wie werden wir Blogger los, wenn wir eine Schreibblockade haben oder sonstige Sachen?

André Krämer (1:01:27)

Ganz offensichtlich hatte ich die, ja, weil sonst hätte ich nicht fünf Jahre fürs erste Buch gebraucht. Ich habe einen super Tipp bekommen. Vielleicht kennst du den Manfred Steier, der ist in der Angular-Szene relativ bekannt, ist GDE, also Google Developer Expert, hat ein großartiges Buch über Angular, ein großes, deutsches Buch über Angular geschrieben, auch internationaler Sprecher. Und ihn habe ich damals eingeladen, mein Team im Angular-Umfeld zu schulen, weil ich irgendwie immer so den Ansatz hatte, hey, wenn ich mein Team schulen lasse, dann lasse ich nicht einen Trainer kommen, der vorher ein Buch gelesen hat und das jetzt irgendwie nur erzählt, sondern lieber den, es geschrieben hat. Und dann waren der Manfred und ich abends essen und ich war gerade so an der Phase, wo ich sagte, ich muss jetzt dieses Buch fertig bekommen. Und sag auch so, Mensch, Manfred, hast so, ich glaube, der hat so vier, fünf Bücher zu dem Zeitpunkt geschrieben, vielleicht auch mehr. Ich weiß es gar nicht genau. Wie machst du das? Das ist eigentlich ganz einfach. Schreib erst die Beispiele. Und danach weißt du genau, was du beschreiben musst, weil du beschreibst die Dinge, die dir schwergefallen sind, als du dieses Beispiel geschrieben hast, weil es irgendwie trickreicher war und schwieriger als du dachtest. Oder auch die Dinge, die jetzt irgendwie ein Anfänger, wenn er das, wenn er das, Beispielcode liest, erstmal nicht versteht. Und das war ein extrem guter Tipp. Also noch heute ist so, wenn ich irgendwas schreibe, dass ich in der Regel mit dem Beispiel anfange oder anders. Erstmal mach ich mir natürlich ne Struktur und überleg, was will ich eigentlich beschreiben. Dann schreib ich die Beispiele dazu, mach mir währenddessen die Notizen, was mir so aufgefallen ist, was mir schwer gefallen ist und danach schreib ich den Text dazu.

Felix (1:03:12)

Spannend. Also das ist auch übrigens was, was ich an dem Buch echt zu schätzen gewusst habe. Also was ich wirklich super fand, ist dieses Beispiel. Du hast eben beschrieben, wir kennen das, die Fachbücher waren früher die Dokumentation, du brauchtest einen doppelten Espresso, damit du da durchgekommen bist und das des Öfteren. Und was gut war, ich habe ja die erste Auflage von dem Maui-Buch gelesen und dort einfach die Grundlagen wirklich, also ich konnte mal einsortieren. Was brauche ich dafür? Wie funktioniert das technologisch überhaupt, dass wir Cross-Plattformen kompilieren können, dass es deployed wird? Quasi wurde ich abgeholt, aber dann kam wirklich auch dieses Beispiel, wo ich Code gesehen habe, wo ich auch am Rechner nachprogrammieren konnte. Und das war wirklich eine Sache, die super ist und dementsprechend auf jeden Fall eine Empfehlung, wenn man jetzt einsteigen will, in dein Buch reinzuschauen. Für mich jetzt noch eine Frage. Wann kommt das nächste Buch oder wie geht es weiter mit deiner Buchkarriere? Ruf dich schon wieder ein Buch, schreibst du jetzt einen Roman oder was ist aktuell?

André Krämer (1:04:15)

Also tatsächlich, wo ich mich ärgere, ist ... Mein Sohn, ist mittlerweile 16 und als der klein war, wollte immer zum Einschlafen Geschichten hören und zwar ausgedachte Geschichten. Ich habe mir also ein irres Repertoire an Kindergeschichten ausgedacht, an denen er die helle Freude hatte. Ich ärgere mich mittlerweile, dass ich darüber kein Kinderbuch geschrieben habe, weil nach 16 Jahren habe ich jetzt doch das eine oder andere Detail wieder vergessen. Ich glaube, das wäre sicherlich schön, wenn so eine schöne Erinnerung gewesen wäre. Ansonsten, naja, ich denke, ich werde auf absehbare Zeit Aktualisierungen für mein MAUI Buch rausbringen, das eben erwähnt, die zweite Auflage des Maui Buchs kam jetzt im November heraus. Da schaue ich natürlich, dass es nicht nur ein Versionsansprung ist, sondern ich auch wirklich neue Kapitel liefe, Mehrwert liefe. Aber mit dem, ich mit alles so mache, also die Weiterentwicklung meiner Firma vor allem, ich schaffe es realistisch gar nicht, zu sagen, ich nehme jetzt ein ganz neues Thema. brauchst ja auch das entsprechende Expertenwissen überhaupt dazu, sonst brauchen wir ein Buch schreiben und das sehe ich im Moment nicht, dass ich das irgendwie schaffe.

Felix (1:05:26)

Das ist ein gutes Zeichen, weil genauso hat sich das bei den anderen Büchern auch angehört. Das heißt, du wirst garantiert wieder neu schreiben. Nein, Spaß beiseite. Übrigens, das mit den Kinderbüchern oder Kindergeschichten ist sensationell. Wir haben so was auch gemacht, aber wir haben jetzt einen Toni genommen. Es gibt einen Kreativtoni, da kannst du die Geschichten aufsprechen. Und das haben meine Frau und gemacht für unsere kleine Tochter, haben die Tonis aufgesprochen und somit kann sie immer wieder die Geschichten hören. Und der Vorteil ist, du weißt dann auch noch, wie die Geschichte war. Und vielleicht, wenn es irgendwann so weit ist, kann ich die dann auch unterschreiben. Also wirklich super. Ja, wir haben jetzt schon einiges an Themen besprochen. Wirklich super. Vielleicht jetzt zum Abschluss, so zum Wrap-up. Wenn du jetzt in die Zufunks schaust, was hast du dort? Du hast am Anfang bisschen was von Placer erwähnt. Und das Trend sozusagen für dich auch. Also die Goldgräberzeit der Apps ist vorbei. Was ... Was hast du gerade auf deinem Schreibtisch liegen? Was ist die Zukunft? Wohin guckst du? Neben KI natürlich. Was sind deine Themen, die dich jetzt gerade interessieren, die aktuell für die Zukunft für dich spannend sind?

André Krämer (1:06:37)

Also wir wir setzen uns definitiv verstärkt mit Blazer auseinander. im ganz einfachen Grund. Ich bin nicht der Meinung, dass Blazer das tollste Web Framework auf der Welt ist. Was sicherlich aber Microsoft selber auch nicht denkt, sondern ich denke, es ist das tollste Web Framework auf der Welt für .Net Teams, die. Die sehr produktiv im Web arbeiten wollen und kein ja kein kein hoch. oder Highskill, JavaScript, TypeScript, Angular React Team irgendwie am Start haben. Also für dieses Blazor wirklich eine tolle Alternative, weil du halt eben dein .NET-Knowhow nehmen kannst, damit schließt sich der Kreis schon wieder, du kommst irgendwie überall hin mit dieser Technologie und kannst damit wirklich, wirklich tolle Web-Anwendungen schreiben. Und was wir halt verstärkt wahrnehmen, ist, dass Unternehmen, seit vielen Jahren irgendwie mit ihrer Branchenlösung unterwegs waren, also Softwareunternehmen, die Branchenlösungen entwickelt haben oder auch Inhouse-Software entwickelt haben, die als .Net Desktop-App entwickelt worden ist, die jetzt ins Web soll, aus diversen Gründen. Man möchte das Deployment vereinfachen, man möchte das Bezahlmodell auf ein Abo-Modell ändern, was auch immer. Das sieht sich da bisschen schwer tun. Weil natürlich, wenn du irgendwie so ein Windows Forms oder WPF-Team hast, denen zu sagen, ja, kein Problem, jetzt lernst du Web-Entwicklung, jetzt lernst du HTML, jetzt lernst du CSS, jetzt lernst du JavaScript, jetzt lernst du irgendwie ... noch irgendwie CSS Framework, Tailwind oder so. Jetzt lernst du noch React und Angular und was auch immer was. Und nebenbei musst du bitte auch noch die Bestandssoftware weiterentwickeln. Dann sind diese Leute einfach maßlos überfordert, was ja ganz natürlich ist.

Felix (1:08:18)

Eine klassische kognitive Overload an der Stelle. Einfach zu viele Technologien, zu viele Frameworks, ganz klar.

André Krämer (1:08:22)

Ja, definitiv. Ja, und du kannst ja auch nichts wirklich an Code teilen. Also wenn jetzt irgendwas in die, Klassiker ist ja, du sagst dann, na gut, dann fangen wir jetzt mal an mit unserer neuen Web-Anwendung. Und parallel entwickelst du oder jemand anderes im Team aber die Desktop-Entwicklung weiter, weil der Kunde nach neuen Features gerufen hat. Und dann hast du irgendwie Stand eins mal ins Web gebracht und merkst dann, dass die Desktop-Software aber schon fünf Stände weiter ist. Und wenn du das mit Blazor angehst, das machen wir im Moment mit unseren Kunden. dann ist es immer noch schwierig und kein Spaziergang, aber du kannst wieder auf dein .NET Now How zurückgreifen. bist in deiner bekannten Entwicklungsumgebung. Du kannst vor allem Quellcode übernehmen und auch zentral auslagern aus deinen Masken bis hin zu dem, was wir im Moment für einige Kunden gemacht haben, dass wir sagen, naja, wir verwenden einfach den Blazor, den Blazor Code, den wir auf der Web geschrieben haben, in der Desktop-Anwendung wieder, höhlen die also von innen aus an der Stelle. und sorgen dafür, dass du halt keinen Codewatt schreiben musst. Und das ist was, was zumindest für mich und mein Umfeld gerade sehr, spannend ist. Das aber glaube ich auch für viele Leute da draußen, die irgendwie sagen, hey, wir sind bei uns gar kein .NET Unternehmen. Wir haben irgendwie eine ganze Armee an JavaScript und TypeScript und Angular-Entwicklern hier total unspannt. Definitiver Hook, aber für uns auf jeden Fall aktuell sehr, großes Thema.

Felix (1:09:46)

Korrigier mich. Blazor, ist WebAssembly, Das ist die Microsoft-Lösung für WebAssembly, dass quasi der .NET-Code binär kompiliert wird in WebAssembly und dann im Browser ausgeführt wird und dadurch ist man in der Lage, dass auch in der Desktop-Applikation oder kompiliert man dann einfach dort den Code rein nativ im .NET-Framework. Helf mir ein bisschen. Oder uns. Halberichtig.

André Krämer (1:10:12)

Ja, das war jetzt halb richtig. Also Blazor ist erstmal ein Web-Framework von Microsoft. Also bedeutet, du hast irgendwie. Eine eine Syntax, ist der Razor Syntax mit der du ja Webseiten oder überhaupt irgendwelche Web-Anwendungsbeschanntheite programmiert. Es gibt es dort zwei Hosting Modelle. Das eine ist Blazor WebAssembly, das was du eben genannt hast. Da wird ein Code inklusive des .NET Frameworks, der Klassenbibliothek. nach WebAssembly kompiliert, über den Browser ausgeliefert und läuft dann komplett im Client. Das andere ist Blazor Server. Da hast du serverseitiges Rendering. Heißt also, der erste Request wird deutlich schneller beantwortet, weil du eben nicht die ganze Anwendung plus.net zum Client transportieren musst. Du kannst trotzdem ein hohes Maß an Interaktivität haben. Das macht dann Microsoft unter der Haube über WebSockets-Verbindungen, wo die deine Seite immer wieder aktualisieren in diesem Interactive Mode. Dafür hast du natürlich das Problem, dass du auf deinen Servern für jeden offenen Browser-Tab, den jemand hat, den Zustand halten musst von deiner Web-Anwendung. Dann gibt es den Auto-Modus. Der Auto-Modus funktioniert so, deine Anwendung startet im Blazor-Server-Modus. Als erste Request wird serverseitig beantwortet. Im Hintergrund wird deine Web-Anwendung, also WebAssembly zum Client übertragen. Und ab dann, wenn das drüben ist, gehen die neuen Requests über WebAssembly rüber. Dann hast das Beste aus beiden Welten. Wie guckst du das jetzt im Desktop? Microsoft hat da so einen Hybrid Blazor WebView-Control erstellt. Das kannst du in WPF, in WinForms und in .NET Maui nutzen. Allerdings nur in den modernen .NET-Varianten. Also nicht in .NET Framework 4.8 WinForms oder WPF zum Beispiel. Und dort kannst du dann auch eben diese Razor-Komponenten hosten.

Felix (1:11:39)

Okay.

André Krämer (1:12:05)

Das Schöne ist, du brauchst keinen Web-Server. Es läuft alles lokal in deinem Prozess. Du musst natürlich dann dafür sorgen, dass du über entsprechende Abstraktionen und über Dependency Injection zum Beispiel dafür sorgst, dass du halt im Desktop-Kontext andere Logiken, andere Datenzugesschichten nutzt als im Web-Kontext.

Felix (1:12:25)

Also sind das solche Progressive Web-Applikationen oder ist das was Hausgemachtes von Microsoft?

André Krämer (1:12:35)

Das ist sehr gute Frage. Das geben wir den Lesern, nein, den Zuhörern als Hausaufgabe mit. Also grundsätzlich ist das was ausgemachtes von Microsoft. Ja, kann man sicherlich als Progressive Web Application werten. Weil Progressive Web Application an sich ist jetzt keine bestimmte Technologie oder so. Sonst besagt er nur, dass du Webseiten hast, die dich progressiv weiterentwickeln können oder Features hinzunehmen. Das kannst du definitiv damit bauen.

Felix (1:12:35)

Gute Frage. Ja, mit dem Offline-Support und den Service Workern, dann dafür sorgen, dass man darauf reagieren kann. Ja, super.

André Krämer (1:13:07)

Genau, das sind die Bestandteile, die kannst du damit also bauen.

Felix (1:13:10)

Also ich würde mir definitiv jetzt Blazor irgendwann mal anschauen, was mich angefixt. Ist vielleicht auch mal wieder was, worüber wir sprechen können in dem Podcast. Andre, herzlichen Dank. Also war super mit dir zu sprechen. Wo finden wir dich im Internet, wenn Leute dir folgen wollen, wenn Leute dich kontaktieren wollen? Was ist das beste Social Media Wo bist du unterwegs? Und ja.

André Krämer (1:13:34)

Ich habe es eben schon gesagt, tiefsten, definitiv mittlerweile auf LinkedIn. Dort poste ich am häufigsten und dort reagiere ich auch relativ zeitnah auf Nachrichten, die mir geschickt werden, die mir bei X mittlerweile tatsächlich untergehen, weil ich dort nicht mehr so viel unterwegs bin. Ansonsten schaut ihr einfach auf andrekraemer.de oder auf qualitybytes.de vorbei. Dort findet ihr überall meine Kontaktdaten. Und wenn ihr irgendwie über ein spannendes Projekt quatschen wollt habt direkt einen Punkt wo ihr euch einen Termin in meinem Geländer buchen könnt, da kann man virtuell einen Kaffee zusammen trinken.

Felix (1:14:09)

Deine Kontakte werden wir auf jeden Fall in den Show Notes dann verlinken, so dass man das auch direkt von dort aus aufrufen kann. Nochmals herzlichen Dank, dass du da warst für deine knapp über eine Stunde, die wir zusammen gesprochen haben, deine ganze Insights geteilt hast. Sehr wertvoll, hat mir sehr viel Spaß gemacht und vielleicht bis wieder mal in diesem Podcast. Danke an alle Zuhörer. Das war die erste Folge Beyond Code. Ich hoffe, es hat euch Spaß gemacht. Abonniert bitte die Show auf euren Kanälen. Gibt mir Feedback in den Kommentaren. Auch André wird mal in die Kommentare reinschauen, auch gerne zu André Feedback geben. Danke, dass ihr da wart. Bis zum nächsten Mal.

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